Nachhaltig, direkt gehandelt, authentisch: Kasseler Kaffeegenuss aus Uganda
Das Unternehmen GERUGA importiert seit 2018 Rohkaffee im direkten Handel aus Uganda. Neben dem Rohkaffee vertreibt das Unternehmen seit 2021 auch den eigenen Röstkaffee, den es selbst in einer Rösterei in Kassel röstet. Die transparente Abwicklung entlang der gesamten Wertschöpfungskette, also von der ursprünglichen Bohne bis zur fertigen Tasse Kaffee, zeichnet den Kaffee von GERUGA aus.
Das Erbe der Familie
„Kaffee hat in unserer Familie Tradition“, sagt Dominik Mulindwa: „Mein Großvater war bereits Kaffeebauer in Uganda und konnte durch seinen Beruf meinem Vater und seinen Geschwistern eine Schulbildung ermöglichen. Nachdem mein Vater 1978 mit einem Stipendium nach Deutschland kam und Maschinenbau studierte, was er 1984 als Diplom-Ingenieur abschloss, blieb er in Deutschland und arbeitet hier seitdem als Maschinenbauingenieur. Dennoch engagierte er sich darüber hinaus aber immer auch an Projekten in seinem Heimatland Uganda. Seinen Antrieb und Ehrgeiz, etwas selbstständig aufzubauen, habe ich sicher von ihm übernommen. Schon als Kind bin ich mit meinem Vater nach Uganda gereist. Die vielen Reisen haben seine Liebe zu dem Land weiterwachsen lassen. Diese Liebe ist in gewisser Weise an mich übergegangen. Nun die Arbeit meines Großvaters fortzuführen und auszubauen, ist auch für mich eine Herzensangelegenheit und begleitet mich seit Kindesbeinen.“
Von der Idee zum Kaffee
2017 war Dominik Mulindwa zum ersten Mal gemeinsam mit seiner Frau Annabel in Uganda. Beide waren von der Atmosphäre und dem Lebensgefühl, den Menschen und dem Potential des Landes begeistert. Durch einen Bekannten entdeckten sie eine Kaffeeplantage, von deren Besitzer sie Proben des Robusta Rohkaffees bekamen. Zurück in Deutschland ließen sie die Qualität der Bohnen kontrollieren und fingen an, sich mit dem Geschäft des Kaffees auseinanderzusetzen. Noch im gleichen Jahr flogen sie zurück nach Uganda und lernten dort die Frauenkooperative der Chebonet Women Coffee Development Association kennen – ein Zusammenschluss von damals 50 Frauen. Alle bewirtschaften ihre eigene kleine Kaffeeplantage und ernten den Kaffee ausschließlich in Handarbeit. Das Leben der Frauen, die Art des Kaffeeanbaus, die Qualität der Bohnen und die Schönheit der Natur auf dem Mount Elgon hat die Mulindwas sofort in Bann geschlagen. Zurück in Deutschland tourten sie wieder mit den Kaffeeproben durch die Röstereien und die Resonanz war durchweg positiv – nicht nur wegen der Kaffeequalität, sondern auch aufgrund der Geschichte dahinter.
Einen Monat später starteten sie ihre Selbstständigkeit. Zusätzlich gründeten sie eine Exportfirma in Uganda, um den Import auch wirklich ohne Zwischenhändler gewährleisten zu können.
Im Mai 2018 konnten sie dann ihre erste Tonne Arabica Rohkaffeebohnen der Chebonet Frauenkooperative per Flugfracht nach Deutschland importieren.
Schnelleres Wachstum durch Darlehen
„Das Hessen-Mikrodarlehen der WIBank hat uns ermöglicht, unsere wirtschaftlichen Ziele früher zu erreichen und unsere Selbstständigkeit im Kaffeegeschäft weiter ausbauen“, sagt Annabel Mulindwa. So konnten sie seit Anfang 2022 auch ihre eigene Kaffeerösterei neben dem Rohkaffeehandel betreiben. Den Wunsch, den Kreis der Handelskette zu schließen, und das Rohprodukt vom Herkunftsland bis zum fertigen Konsumprodukt selbst herzustellen, war schon immer ihre Vision. „Die Förderung durch die WIBank, der wachsende Kundenstamm und die Steigerung unserer Rohkaffeeabnahmemengen haben uns dazu verholfen, dieses Ziel schneller zu erreichen. Auf dem Weg zur Förderung haben wir uns stets gut beraten gefühlt und konnten so die Antragsstellung ohne größere Hindernisse durchführen“.