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31.07.2024

Schuljahr der Nachhaltigkeit: WIBank fördert Bildung für eine nachhaltige Zukunft

Der Klimawandel bedroht uns alle und kennt keine Altersgrenzen – ein Grund mehr, warum das Thema Nachhaltigkeit bereits in der Grundschule verankert werden sollte. Das Schuljahr der Nachhaltigkeit (SdN), ein Projekt des Hessischen Umweltministeriums, verfolgt genau dieses Ziel. Durch das Programm sollen hessische Grundschulkinder verstehen, was nachhaltige Entwicklung bedeutet und wie sie sowohl ihre eigene Lebenswelt als auch die anderer weltweit beeinflusst.

Was ist das Schuljahr der Nachhaltigkeit?

Das Schuljahr der Nachhaltigkeit (SdN) ist darauf ausgelegt, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in den Alltag der Grundschulkinder zu integrieren. Mit einer Vielfalt an anschaulichen Materialien und spannenden Experimenten werden den Kindern die Prinzipien der Nachhaltigkeit nähergebracht. Dabei wird das Denken in Zusammenhängen gefördert, ebenso wie die Empathie und die Reflexionsfähigkeit der Schüler.

Themenmodule für eine nachhaltige Bildung

Das SdN umfasst acht Themenmodule, die auf die Bildungsstandards der 3. und 4. Klasse abgestimmt sind:

  1. Klimawandel und Klimaschutz – lokal und global: Die Kinder lernen die globalen und lokalen Auswirkungen des Klimawandels kennen und entwickeln Ideen für den Klimaschutz in ihrer Umgebung.
  2. Ernährung – fair und klimafreundlich: Dieses Modul zeigt, wie wichtig eine nachhaltige Ernährung ist und welche Auswirkungen unser Essverhalten auf das Klima hat.
  3. Energie – schlau nutzen: Hier wird den Schülern vermittelt, wie sie Energie effizient und umweltbewusst nutzen können.
  4. Abfall und Recycling – vermeiden, wiederverwenden, wiederverwerten: Die Kinder erfahren, wie sie Abfall vermeiden können und warum Recycling wichtig ist.
  5. Vielfalt auf dem Schulhof – Wildbiene und Co.: Dieses Modul fördert das Bewusstsein für die Biodiversität und die Bedeutung von Insekten wie Wildbienen.
  6. Gewässer – Leben braucht Vielfalt: Es wird vermittelt, wie wichtig saubere Gewässer für die Biodiversität und unser Überleben sind.
  7. FairPlay – Kinderrechte und Konsum: Die Kinder lernen die Zusammenhänge zwischen Kinderrechten und nachhaltigem Konsum kennen.
  8. Aktionsbaukasten – Öffentlichkeit ansprechen, planen und handeln: Hier werden die Kinder ermutigt, ihre Umweltprojekte zu planen und ihre Mitmenschen für Nachhaltigkeit zu sensibilisieren.

Praxisbeispiel: Einführung des Schuljahres der Nachhaltigkeit in Wiesbaden

Ein besonders erfolgreiches Beispiel für die Einführung des Schuljahres der Nachhaltigkeit zeigt sich in Wiesbaden. Dort wurde das Projekt an fünf Grundschulen umgesetzt, und zwar im Rahmen einer Projektreihe von 2022 bis Ende 2023, verteilt auf die drei Schuljahre 2021/22, 2022/23 und 2023/24. Insgesamt wurden 45 Werkstatt-Reihen zur Klimabildung durchgeführt, um das von der ANU (Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Hessen e.V.) und dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz initiierte Programm weiter zu verbreiten.

Die Werkstatt-Reihen zielten darauf ab, Klimabildung und BNE in den dritten und vierten Klassen zu fördern. Dabei beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler in den wissens- und handlungsbasierten Lernwerkstätten mit den Zukunftsthemen Klimaschutz, Energie und Ernährung. Die Kinder wurden befähigt, komplexe globale Zusammenhänge zu verstehen und sinnvolle Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. So erkannten sie die Auswirkungen ihres eigenen Handelns auf künftige Generationen und auf das Leben in anderen Teilen der Welt.

Die vier zentralen Werkstätten, die über das Schuljahr hinweg im gesamten Jahrgang der beteiligten Schulen umgesetzt wurden, deckten die Module Klimawandel und Klimaschutz, Energie und Ernährung ab. Darüber hinaus beschäftigten sich die Kinder im Modul Aktionsbaukasten mit konkreten Handlungsmöglichkeiten, die sie im eigenen Alltag umsetzen konnten. Dies stärkte sie, die anstehenden globalen Herausforderungen besser zu meistern.

Praxisbeispiel: Klimamodule im Landkreis Fulda

Ein weiteres herausragendes Beispiel für die Umsetzung des Schuljahres der Nachhaltigkeit findet sich im Landkreis Fulda. Dort wird das Projekt „SdN Primar – Klimamodule“ umgesetzt, um die „Sustainable Development Goals“ (SDGs) der Vereinten Nationen an die Grundschulen zu bringen. Die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung ist ein globaler Plan zur Förderung von nachhaltigem Frieden und Wohlstand und zum Schutz unseres Planeten.

Die Klimamodule im Landkreis Fulda basieren auf dem Konzept des SdN. Im Rahmen dieses Projekts werden drei spezifische Module – „Klimawandel und Klimaschutz“, „Energie schlau nutzen“ und „Ernährung – fair und klimafreundlich“ – in den Unterricht der dritten und vierten Klassen integriert.

1. Modul: Klimawandel und Klimaschutz – lokal und global
Dieses Modul erklärt den Schülerinnen und Schülern die grundlegenden Mechanismen des Klimawandels. Durch anschauliche Experimente, wie die Demonstration der Wärmewirkung von Kohlenstoffdioxid (CO?), erhalten die Kinder Einblicke in den natürlichen und den durch Menschen verursachten Treibhauseffekt. Sie lernen, welche Rolle Treibhausgase spielen und wie ihre Konzentration seit Beginn der Industrialisierung gestiegen ist. Praktische Beispiele wie die Eisschmelze und der Wasserspiegelanstieg verdeutlichen die konkreten Folgen des Klimawandels. Ein Brettspiel, in dem Kinder aus verschiedenen Ländern von den Auswirkungen des Klimawandels berichten, hilft den Schülern, die globalen Zusammenhänge zu verstehen.

2. Modul: Energie schlau nutzen
In diesem Modul beschäftigen sich die Schüler mit den unterschiedlichen Energieträgern und deren Vor- und Nachteilen. Sie lernen, wie Energie in ihrem Alltag genutzt wird und welche globalen Folgen der Energieverbrauch hat. Experimente und Stationen zu Wärme und Strom bieten Einblicke in die physikalischen Grundlagen der Energiegewinnung und deren Auswirkungen auf das Klima. Die Kinder entwickeln praktische Ideen zum Energiesparen, die sie in ihrem Alltag, insbesondere im Schulgebäude, umsetzen können.

3. Modul: Ernährung – fair und klimafreundlich
Das dritte Modul widmet sich den Zusammenhängen zwischen Ernährung und Klimaschutz. Die Kinder lernen, wie sich ihre Ernährungsgewohnheiten auf das Klima auswirken und wie sie diese nachhaltiger gestalten können. Themen wie fairer Handel, die CO?-Bilanz von Lebensmitteln und die Bedeutung von saisonaler und regionaler Ernährung werden praxisnah und lebensweltbezogen behandelt. Die Schüler entwickeln konkrete Handlungsmöglichkeiten für eine klimafreundliche Ernährung, die sie in ihren Alltag integrieren können.

Umsetzung in der Praxis

Die Themenmodule des SdN werden über das Schuljahr hinweg mit einem gesamten Jahrgang der beteiligten Schulen durchgeführt. Der „Whole School Approach“ sorgt dafür, dass die Themen über den Unterricht hinaus behandelt werden und die gesamte Schulgemeinschaft für einen nachhaltigen Betrieb der Schule eingebunden wird. So lernen die Kinder nicht nur theoretisch, sondern setzen das Gelernte auch in ihrem eigenen Alltag um.

Durch die frühzeitige Einbindung in das Thema Nachhaltigkeit sollen die Kinder langfristig zu verantwortungsbewussten und umweltbewussten Bürgern heranwachsen, die bereit sind, ihren Teil zu einer nachhaltigeren Welt beizutragen.

 

 

 

 

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