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31.07.2017
Neues Werk sorgt für Spannung
Im kanadischen Gold- und Nickel-Abbau war es stets ein Problem, die Abgase, welche die schweren Nutzfahrzeuge in 1.000 Meter Tiefe produzieren, gegen Frischluft auszutauschen. Jede dieser Austauschaktionen verschlingt etwa 100.000 Dollar. Auf Dauer ist der Wechsel von Verbrennungsmotoren auf Elektroantrieb mit Batterien eine viel praktischere Lösung. Das spart nicht nur Geld, auch die Gesundheit derjenigen, die im Bergbau arbeiten, wird geschont. Die Firma Akasol fertigt diese Batterien schon seit Jahren erfolgreich – künftig auch in Langen im Kreis Offenbach. Dort wird die Darmstädter Akasol GmbH mit Unterstützung des Landes Hessen ihre neue Serienfertigung für Batteriesysteme, genauer Lithium-Ionen-Speicher, ins Leben rufen. Im Dreischichtbetrieb fertigen dann 150 Mitarbeiter diese Produkte, die vorrangig in umweltfreundlichen Bussen zum Einsatz kommen. In der ersten Ausbaustufe sollen Systeme mit einer Gesamtkapazität von bis zu 300 MWh hergestellt werden, was die Möglichkeit eröffnet, bis zu 1.500 Fahrzeuge dauerhaft anzutreiben. In einem Stadtbus halten die Batterien ca. 1 Million Kilometer Laufleistung aus.
Im Bereich der Elektromobilität wird sich in den nächsten Jahren noch viel tun. Mit den Gegebenheiten am neuen Standort Langen, zwischen Darmstadt und Frankfurt am Main gelegen, hat Akasol genügend Flexibilität, um die Betriebsstätte den Anforderungen des Marktes anzupassen. Dafür hat das Unternehmen Investitionen in Höhe von 5,5 Millionen Euro beschlossen. Das Geld wird größtenteils (ca. 3 Mio. Euro) für den Ausbau der Kapazitäten, die Weiterentwicklung der Prozesse und für Innovationen und Produkte zur weiteren Marktdurchdringung bereitgestellt. Zur Finanzierung des steigenden Working Capital-Bedarfs werden ca. 2,5 Mio. Euro eingesetzt. Auch wenn sich der Umsatz dank zweier Großaufträge von Busherstellern in den nächsten Jahren versiebenfachen wird, ist das ein großes Engagement für das Spezialunternehmen, das sich hierfür auf die Suche nach starken und verlässlichen Partnern machte.
In diesem Fall beantragte die Akasol GmbH über ihre Hausbank den Innovationskredit Hessen bei der Wirtschafts-und Infrastrukturbank Hessen (WIBank). „Der Innovationskredit Hessen ist ein echtes Win-Win-Produkt. Er eröffnet Unternehmen den Zugang zu Kapital für Zukunftsinvestitionen und günstige Darlehenskonditionen, während die Hausbank von einer 70-prozentigen Haftungsfreistellung, also einer weitgehenden Reduzierung des eigenen Risikos profitiert“, so Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der WIBank. „Hessen braucht innovative Unternehmen, die heute schon die Herausforderungen der Zukunft annehmen – sei es die Elektromobilität, sei es die Digitalisierung. Der Innovationskredit hilft dabei“, resümiert Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. Hessens Finanzstaatsekretärin Dr. Bernadette Weyland ergänzt: „Das Land Hessen unterstützt gerne solche vielversprechenden Projekte durch Übernahme von Garantien im Rahmen einer partnerschaftlichen Risikoteilung.“
Der Innovationskredit Hessen kann von Freiberuflern, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und mittelständischen Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern (Small MidCaps) in Anspruch genommen werden. Seit dem 1. Juni verzichtet die WIBank auf die Bereitstellungsprovision für neue Finanzierungen. Wenn sich Pläne nicht so entwickeln wie erwartet und die Kredite nicht direkt in Anspruch genommen werden, entstehen für die Antragsteller keine zusätzlichen Kosten.
Erfahrungsgemäß fällt es gerade Existenzgründern schwer, mit ihren innovativen Pfaden Banken zu finden, die sie auf dem Weg begleiten. Solche Gründer fallen meist in eine Risikoklasse, welche die Kreditvergabe unmöglich oder exorbitant teuer macht. Der Innovationskredit Hessen kann daher mit einer Risikoklasse in Anspruch genommen werden, in der viele Existenzgründer eingestuft sind und dadurch sonst keine Chance auf eine Kreditvergabe hätten. Durch diese Erweiterungen ist eine noch bessere und zielgerichtete Förderung von innovativen oder schnell wachsenden Unternehmen in Hessen möglich.
Um in den Genuss von solchen Unterstützungsmöglichkeiten zu kommen, muss das antragstellende Unternehmen eines von zwölf Innovationskriterien erfüllen. Diese liegen u. a. vor, wenn der Antragsteller in den letzten drei Jahren eine Innovationsförderung oder in den vergangenen zwei Jahren einen Innovationspreis der EU erhalten hat oder ein Patent angemeldet oder erteilt wurde. Da Investitionen in neue Technologien immer risikobehaftet sind, kommt einem angemessenen Eigenkapitalanteil in der Finanzierung eine wichtige Rolle zu, denn Wagniskapital ergänzt oftmals die klassische Kreditfinanzierung über den Bankensektor. Wenn der Innovationskredit Hessen als Kofinanzierung von Wagniskapital dient, ist für die WIBank damit die Grundvoraussetzung eines innovativen Unternehmens gegeben.
Die WIBank stellt über ihre Tochter BM H Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen mbH für hessische Unternehmen verschiedene Fonds in Form von vornehmlich stillen, aber auch offenen Beteiligungen zur Stärkung ihrer Eigenkapitalbasis bereit. Innovative Unternehmen können beispielsweise auf den Technologiefonds Hessen III (TFH III) zurückgreifen. Er kann an KMU mit bis zu 500 Beschäftigten und Wachstumspotential Beteiligungen von100.000 Euro bis max. 1 Mio. Euro in der Seed-, Start-up- und Expansionsphase vergeben.
Hinweis: Das Programm wird von der InnovFin KMUKreditGarantiefazilität des Horizon 2020Programmes der Europäischen Union (Rahmenprogramm für Forschung und Innovation) und dem unter der Investitionsoffensive für Europa errichteten Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) ermöglicht. Zweck des EFSI ist es, die Finanzierung und Durchführung produktiver Investitionen in der Europäischen Union zu fördern sowie den verbesserten Zugang zu Finanzierungen sicherzustellen. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln der WIBank, für die unter anderem zinsgünstige Refinanzierungsmittel der Europäischen Investitionsbank (EIB) eingesetzt werden.
Wirtschafts- und lnfrastrukturbank Hessen (WIBank)
In Hessen wird seit über 60 Jahren erfolgreiche Förderpolitik betrieben. Unabhängig, ob die Investitionen im Bereich der Wirtschaft, des Wohnungsbaus, der Infrastruktur oder der Bildung liegen; als Förderbank des Landes ist die WIBank als Dienstleister und Partner der hessischen Landesregierung in vielen Bereichen aktiv. Sie bündelt nahezu das gesamte öffentliche Fördergeschäft und bietet darüber hinaus eigene Förderprogramme an.
Außerdem ist sie mit strukturpolitischen Aufgaben betraut - ein einzigartiges Aufgabenspektrum in der Landschaft der deutschen Förderbanken.
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