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02.10.2017
Die Kommune von morgen – Zukunft für Hessen
Die Veränderungen durch die Digitalisierung begegnen uns schon heute überall im Alltag. Wir überprüfen den aktuellen Fahrplan des ÖPNV über unser Smartphone, vereinbaren online den nächsten Termin bei der Stadtverwaltung und erledigen noch schnell mobil unsere Überweisungen.
Die digitale Zukunft hat auch für hessische Kommunen und ihre vielen Akteure bereits begonnen und wird in den nächsten Jahren alle Beteiligten vor neue Herausforderungen stellen. Der diesjährige 12. Hessische Fördertag mit dem Titel „Die Kommune von morgen – Zukunft für Hessen“ widmete sich genau diesem Thema.
Am 14.09.2017 begrüßte die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Bildung im Kurhaus Wiesbaden, um dieses aktuelle Thema für Hessen zu diskutieren und mit Hilfe von Experten zu veranschaulichen. Der Dialog mit Kunden und Partnern steht bei dieser Veranstaltung im Vordergrund und bildet die Basis für eine kontinuierliche und bedarfsgerechte Weiterentwicklung des Produktportfolios der WIBank.
Tarek Al-Wazir (Hessischer Wirtschaftsminister), Dr. Michael Reckhard (Mitglied der Geschäftsleitung der WIBank) und Herbert Hans Grüntker (Vorstandsvorsitzender der Helaba) eröffneten gemeinsam mit Claudia Kleinert (Moderatorin) die Veranstaltung. Bereits zu Beginn wurde deutlich, dass vor allem Chancen und Lösungsansätze betrachtet und diskutiert werden sollen. „Die Grundfunktionen einer Bank werden sich nicht ändern. Nur der Weg Bankgeschäfte zu tätigen wird sich ändern und hat sich schon geändert. Es ist eine Chance, Angebote zu erweitern und stärker zu werden. Die Herausforderung liegt darin, kreativ zu sein“, fasste Herbert Hans Grüntker die aktuelle Situation zusammen.
Grundvoraussetzung hierfür sei es, eine passende Infrastruktur bereitzustellen, betonte Tarek Al-Wazir. Unter dem Leitmotiv „Intelligent vernetzt für alle“ unterstützt das Land Hessen u.a. den flächendeckenden Breitbandausbau in Kooperation mit der WIBank. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Bereiche „berufliche Bildung“ und „Nachqualifikation“ mit dem Ziel, alle Menschen auf dem Weg der Veränderung mitzunehmen.
Im Anschluss betrachtete Dr. Kirsten Witte (Bertelsmann Stiftung) in ihrer Keynote aktuelle Herausforderungen und Handlungsfelder und ergänzte mögliche Chancen der Digitalisierung. Erste Erfolge und Ansätze gibt es bereits. Wichtig ist, dass der digitale Wandel in Deutschland aktiv mitgestaltet wird. „Wir müssen handeln, nicht nur reden“, so die zentrale Botschaft von Dr. Kirsten Witte.
Diese Ansicht teilte auch Astrid von der Malsburg (Honorarkonsulin von Estland). In Estland vereinfacht die digitale Identität das alltägliche Handeln enorm. Über den Personalausweis ist es beispielsweise möglich, online zu wählen, Geschäfte zu tätigen, Steuererklärungen einzureichen oder Gesundheitsdaten abzurufen. „Das Problem in Deutschland ist die ständige Angst vor Datenmissbrauch. Entscheidend ist eine grundlegende mentale Veränderung – ein Umparken im Kopf“, stellte Astrid von der Malsburg fest.
Wie das funktionieren kann, zeigt ein Beispiel aus Südhessen. Als Gewinner des Wettbewerbs „Digitale Stadt“ übernimmt Darmstadt die Vorreiterrolle in Deutschland. Als zentralen Mehrwert der Digitalisierung sieht Prof. Dr. Klaus-Michael Ahrend (Projektleitung „Digitalstadt Darmstadt“) das Vernetzen. So entstand auch die Idee zur Quartiers-App. Diese soll die Kommunikation untereinander erleichtern und der sozialen Anonymität in Quartieren entgegenwirken. Viele Vorteile bringt auch die bereits eingeführte kommunale App. Realzeitmessungen verschiedener Verkehrsmittel erleichtern das Vorankommen in der Stadt und verbessern die Verkehrsflüssigkeit. Zukünftig sollen weitere Angebote, wie Bike und Car Sharing Apps, verknüpft werden.
Veränderungen zeichnen sich auch in der Gründerszene ab. Das belegt die hohe Nachfrage im Frankfurter Tech Quartier. 80 Start-ups und Unternehmen haben sich innerhalb von 10 Monaten niedergelassen. Neben attraktiven Büroflächen werden vor allem die Möglichkeiten zum Austausch, zur Vernetzung und der Kontakt mit Beratern und Investoren geschätzt. Außerdem werden zunehmend Kooperationen mit Universitäten und Gründern von Unternehmen genutzt, erläuterte Dr. Zürker (Wirtschaftsförderung Bergstraße). Die geographische Nähe zu Universitäten ist hierbei ein großer Vorteil. Darüber hinaus wurde die Breitbandinfrastruktur frühzeitig als wichtiger Standortfaktor für die Region Bergstraße erkannt. Bereits 2014 wurde in den Ausbau von Glasfasernetzen aus eigenen kommunalen Mitteln investiert.
Aufgabe der WIBank ist es, diese positiven Entwicklungen weiterhin zu fördern und voranzutreiben. „Wir bauen auf gegenseitiges Vertrauen, Mut und eine gewisse Risikobereitschaft“ so Eckhard Hassebrock (Mitglied der Geschäftsleitung der WIBank). „Mit einem der breitesten Geschäftsmodelle aller Landesförderbanken in Deutschland haben wir einen enorm großen Netzwerk-Effekt, den wir gerne an unsere Partner und Kunden weitergeben“, ergänzte Dr. Michael Reckhard.
Das einstimmige Fazit: Wir müssen die Digitalisierung als Chance sehen und die Herausforderungen gemeinsam aktiv gestalten.
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Claudia Ungeheuer
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